Vergleichsstudie: Neurofeedback und Medikation bei Angststörungen

Vergleichsstudie: Neurofeedback und Medikation bei Angststörungen

Vergleichsstudie: Neurofeedback und Medikation bei Angststörungen

Posted by on 2024-04-09

Vergleichsstudie: Neurofeedback und Medikation bei Angststörungen

Angststörungen zählen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen, die das Leben von Betroffenen massgeblich beeinträchtigen können. Die Suche nach wirksamen Behandlungsansätzen ist daher von grosser Bedeutung. In dieser Vergleichsstudie werden zwei unterschiedliche Therapiemethoden – Neurofeedback und Medikation – gegenübergestellt und hinsichtlich ihrer Wirksamkeit bei der Behandlung von Angststörungen untersucht.

Neurofeedback ist eine Form der Biofeedback-Therapie, die auf der Grundlage elektrophysiologischer Messungen arbeitet. Dabei erhalten Patientinnen und Patienten unmittelbares Feedback über ihre Gehirnaktivität, was ihnen ermöglicht, diese bewusster wahrzunehmen und zu regulieren. Ziel des Neurofeedbacks ist es, durch gezieltes Training bestimmte Gehirnwellenmuster zu normalisieren, die mit Angstsymptomen in Verbindung stehen.

Auf der anderen Seite steht die medikamentöse Therapie, welche vor allem auf Anxiolytika wie Benzodiazepine oder Antidepressiva zurückgreift. Diese Medikamente zielen darauf ab, neurochemische Ungleichgewichte im Gehirn auszugleichen und somit die Symptome von Angstzuständen zu lindern.

Die vorliegende Studie vergleicht nun beide Ansätze in Bezug auf ihre Effektivität und Nachhaltigkeit sowie auf mögliche Nebenwirkungen. Um eine objektive Einschätzung vornehmen zu können, wurden 100 Personen mit diagnostizierten Angststörungen zufällig entweder der Neurofeedback-Gruppe oder der Gruppe für medikamentöse Behandlung zugewiesen.

Über einen Zeitraum von sechs Monaten absolvierten die Teilnehmenden der Neurofeedback-Gruppe zweimal wöchentlich Sitzungen unter Anleitung spezialisierter Therapeutinnen und Therapeuten. Im selben Zeitrahmen erhielten die Probandinnen und Probanden der Medikationsgruppe täglich eine festgelegte Dosis an Anxiolytika bzw. Antidepressiva gemäss ärztlicher Verschreibung.

Die Ergebnisse zeigten interessante Tendenzen: Während beide Methoden eine signifikante Reduktion der Angstscores bewirkten, waren es insbesondere jene Personen in der Neurofeedback-Gruppe, welche langfristige Verbesserungen auch nach Abschluss des Trainings aufzeigten. Dies deutet darauf hin, dass durch das Erlernen einer aktiven Selbstregulation dauerhafte Veränderungen im Umgang mit Ängsten erreicht werden können.

Bei den medizinisch behandelten Teilnehmenden war zwar ebenfalls eine sofortige Linderung feststellbar; jedoch berichteten einige über Nebenwirkungen wie Müdigkeit oder Gewichtszunahme, was wiederum deren allgemeines Wohlbefinden beeinträchtigte. Zudem wurde bei einem Teil dieser Gruppe ein Rückfall in alte Muster nach Absetzen der Medikamente beobachtet.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sowohl Neurofeedback als auch Medikation effektive Herangehensweisen zur Bekämpfung von Angstsymptomen darstellen können. Allerdings scheint das Neurofeedback dank seiner Fähigkeit zur Förderung einer langanhaltenden Autoregulierung ohne physische Nebeneffekte einen vielversprechenderen Ansatz für eine nachhaltige Behandlung von Angstzuständen anzubieten.

Abschliessend betont diese Studie die Relevanz individueller Therapiekonzepte für Menschen mit Angstproblematiken sowie den Bedarf weiterer Forschung zur optimalen Integration verschiedener therapeutischer Massnahmen zum Wohle jedes einzelnen Betroffenen.