Neurofeedback bei der Behandlung von PTSD: Neue Erkenntnisse

Neurofeedback bei der Behandlung von PTSD: Neue Erkenntnisse

Neurofeedback bei der Behandlung von PTSD: Neue Erkenntnisse

Posted by on 2024-04-09

Neurofeedback bei der Behandlung von PTSD: Neue Erkenntnisse

Die Behandlung von Posttraumatischer Belastungsstörung (PTSD) stellt für viele Betroffene und Therapeuten eine grosse Herausforderung dar. Die herkömmlichen Therapieansätze, wie kognitive Verhaltenstherapie oder medikamentöse Behandlungen, zeigen nicht bei allen Patientinnen und Patienten die gewünschte Wirkung. In den letzten Jahren hat jedoch ein neuer Ansatz zunehmend an Bedeutung gewonnen: Neurofeedback.

Neurofeedback ist eine Form der Biofeedback-Therapie, bei der die elektrische Aktivität des Gehirns in Echtzeit zurückgemeldet wird. Diese Rückmeldung erfolgt meistens mittels einer Visualisierung auf einem Computerbildschirm. Ziel des Neurofeedbacks ist es, den Patienten zu ermöglichen, ihre eigene Hirnaktivität bewusst wahrzunehmen und mit Hilfe dieser Informationen gezielt zu regulieren.

Bei Menschen mit PTSD ist oft beobachtet worden, dass bestimmte Muster neuronaler Aktivität im Gehirn verändert sind. Insbesondere betrifft dies Bereiche wie den präfrontalen Cortex, welcher für die Regulierung von Emotionen zuständig ist, sowie das limbische System, das eine Schlüsselrolle bei der Verarbeitung von Angst spielt.

Durch Neurofeedback können Betroffene lernen, diese Bereiche ihres Gehirns besser zu kontrollieren. So könnte zum Beispiel trainiert werden, die Überaktivität im limbischen System zu reduzieren oder die Funktion des präfrontalen Cortexes zu stärken. Dadurch könnten Symptome wie Hyperarousal – also ein erhöhtes Erregungsniveau – oder Intrusionen – ungewolltes Wiedererleben traumatischer Erinnerungen – positiv beeinflusst werden.

Neue Erkenntnisse aus der Forschung unterstützen die Effektivität dieses Therapieansatzes. Studien zeigen auf, dass durch regelmäßiges Training mit Neurofeedback positive Veränderungen in der Hirnstruktur und -funktion erreicht werden können. Dies führt dazu, dass Patientinnen und Patienten Beruhigung erfahren und ihre Stressreaktionen besser managen können.


Ein wesentlicher Vorteil von Neurofeedback liegt auch in seiner Nicht-Invasivität; es handelt sich um eine sanfte Methode ohne Medikamente. Dies trägt zur Akzeptanz unter den Betroffenen bei und eröffnet Personen mit Kontraindikationen für bestimmte Medikamente oder anderen Therapiemethoden neue Wege zur Linderung ihrer Symptome.

In der Schweiz wird Neurofeedback zunehmend als ergänzende Methode in spezialisierten Kliniken und Praxen angeboten. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass diese Technologie am besten in Kombination mit anderen bewährten Therapieformen angewendet wird.


Zusammenfassend lässt sich sagen: Der Einsatz von Neurofeedback bietet vielversprechende Perspektiven für die Behandlung von PTSD-Patientinnen und -Patienten. Durch neuere Forschungsarbeiten verstehen wir immer besser, welche spezifischen neurologischen Muster mit PTSD zusammenhängen und wie wir diese durch gezieltes Training modifizieren können.


Dennoch steht die Forschung hier noch relativ am Anfang; weitere Studien sind nötig um Langzeiteffekte und individuelle Unterschiede im Ansprechen auf diese Therapieform genauer zu untersuchen.
Für Betroffene bedeutet dies jedenfalls einen Hoffnungsschimmer auf dem Weg zur Bewältigung ihrer Traumata und hin zu einem verbesserten Lebensqualität.